Infos zum Turbolader
 

Die Funktionsweise des Turbolader

Ein Turbolader besteht aus einer Abgasturbine im Abgasstrom, die über eine Welle mit einem Verdichter im Ansaugtrakt verbunden ist. Die Turbine wird vom Abgasstrom des Motors in Rotation versetzt und treibt so den Verdichter an. Der Verdichter erhöht den Druck im Ansaugtrakt des Motors, so dass während des Ansaugtaktes eine größere Menge Luft in den Zylinder gelangt als bei einem Saugmotor. Damit steht mehr Sauerstoff zur Verbrennung einer entsprechend größeren Kraftstoffmenge zur Verfügung. Dadurch steigen der Mitteldruck des Motors und sein Drehmoment, was die Leistungsabgabe erhöht.

Der VTG - Turbolader

Wesentlicher Nachteil des Wastegate-Turboladers ist, was man vereinfacht als 'Turboloch' bezeichnet: der Motor muss zunächst auf eine ausreichende Drehzahl gebracht werden, damit der Turbolader eine nennenswerte Verdichtung bringt. Und erst wenn diese Drehzahl erreicht ist, setzt die Leistungssteigerung durch den Turbolader mehr oder weniger spürbar ein. Der VTG - Lader mit Variabler Turbinen-Geometrie soll dieses Turboloch 'verkleinern' und damit ein besseres Ansprech- und Leistungsverhalten über einen größeren Drehzahlbereich sicherstellen.

Um das zu erreichen, besitzt der VTG - Lader verstellbare, nicht rotierende Leitschaufeln im Turbineneintritt oder im Turbinengehäuse. Die Anstellwinkel der Leitschaufeln werden dabei so geregelt, dass die Turbine optimal angetrieben wird: bei wenig Gasdurchsatz aber hohem Leistungsbedarf (z.B. beim Beschleunigen bei niedrigen Drehzahlen) werden die Leitschaufeln in eine annähernd tangentiale Position gebracht (= VTG geschlossen).
Die Abgase müssen durch düsenartige Strömungsquerschnitte strömen und werden dabei stark beschleunigt. Bei geringem Leistungsbedarf bzw. hohem Gasdurchsatz werden die Leitschaufeln 'geöffnet', wodurch sich die effektive Strömungsgeschwindigkeit und damit die Drehzahl der Turbine reduziert.

Die Verstellung der Leitschaufeln erfolgt über das Ladedruckregelventil mit einem Gestänge. Wie bei den anderen TDI - Motoren wird es über das Magnetventil N75 für die Ladedruckbegrenzung getaktet angesteuert; der maximale Ladedruck wird auf ca. 0,75 bis 1,08 bar begrenzt. Allerdings wird dazu nicht der Überdruck auf der Verdichterseite genutzt, sondern Unterdruck aus dem Unterdrucksystem. Dies ist auch der Grund dafür, dass diese T4 auch ohne Wasserstandheizung über einen Unterdruckspeicher verfügen. Das Gestänge wirkt auf einen Verstellring, der die Leitschaufeln verdreht.

Wastegate Turbolader *

Bei dieser Turboart wird der Ladedruck über ein Bypassventil im Abgasstrom geregelt, das auch Wastegate (waste = Abfall) genannt wird. Bei den T4-Turboladern ist es innerhalb des Turbos untergebracht.
Das Wastegate wird von einer Druckdose (Ladedruckregelventil, Ansteuerung mit Überdruck) über ein kleines Gestänge mehr oder weniger geöffnet, um den Ladedruck einzustellen. Je mehr es geöffnet ist, desto mehr Abgas strömt an der Turbine vorbei in den Auspuff.
* Innotec Turbo Clean ist nicht für Wastegate Turbolader geeignet